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Du planst einen Umzug nach Belgien oder arbeitest bereits dort?

Dann solltest du das belgische Steuersystem verstehen!

Viele Expats sind überrascht von der Komplexität und den hohen Steuersätzen.

Hier erfährst du alles Wichtige über Belgiens Steuersystem.

Die Grundlagen des belgischen Steuersystems

Das belgische Steuersystem basiert auf dem Prinzip der progressiven Besteuerung. Je höher dein Einkommen, desto höher der Steuersatz.

Die Steuern werden sowohl auf Bundes- als auch auf regionaler Ebene erhoben. Belgien besteht aus drei Regionen: Flandern, Wallonien und der Region Brüssel-Hauptstadt.

Jede Region kann zusätzliche Steuern und Zuschläge erheben. Dies macht das System komplex, aber auch flexibel für regionale Bedürfnisse.

Einkommensteuer in Belgien

Steuersätze und Einkommensklassen

Die belgische Einkommensteuer wird in verschiedenen Stufen erhoben:

  • Bis 13.540 Euro: 25%
  • 13.540 bis 23.900 Euro: 40%
  • 23.900 bis 41.360 Euro: 45%
  • Über 41.360 Euro: 50%

Diese Sätze gelten für das Steuerjahr 2023. Dazu kommen noch kommunale Zuschläge, die je nach Wohnort zwischen 0% und 11,5% variieren können.

Freibeträge und Abzüge

Jeder Steuerpflichtige hat Anspruch auf einen Grundfreibetrag. Zusätzlich können verschiedene Kosten abgesetzt werden:

  • Berufliche Ausgaben (pauschal oder itemisiert)
  • Kinderbetreuungskosten
  • Spenden an gemeinnützige Organisationen
  • Pensionsbeiträge
  • Hypothekenzinsen für den Hauptwohnsitz

Sozialversicherungsbeiträge

Neben der Einkommensteuer zahlst du als Arbeitnehmer Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von 13,07% deines Bruttogehalts. Diese decken ab:

  • Krankenversicherung
  • Arbeitslosenversicherung
  • Rentenversicherung
  • Familienbeihilfen

Arbeitgeber zahlen zusätzlich etwa 25% des Bruttogehalts als Arbeitgeberbeiträge.

Mehrwertsteuer (BTW/TVA)

Die belgische Mehrwertsteuer beträgt standardmäßig 21%. Es gibt jedoch reduzierte Sätze:

  • 6% für Grundnahrungsmittel, Medikamente, Bücher
  • 12% für bestimmte Dienstleistungen und Sozialwohnungen
  • 0% für Exporte und bestimmte medizinische Leistungen

Regionale Unterschiede

Flandern

Flandern erhebt zusätzliche Steuern auf Kraftfahrzeuge und Immobilien. Die Registrierungssteuer für Immobilienkäufe beträgt hier 12%.

Wallonien

In Wallonien liegt die Registrierungssteuer bei 12,5%. Zusätzlich gibt es spezielle Umweltsteuern, die ähnlich wie die berühmte belgische Schokolade einen landestypischen Einfluss auf die Region haben.

Region Brüssel-Hauptstadt

Brüssel hat die höchste Registrierungssteuer mit 12,5% und zusätzliche städtische Zuschläge auf die Einkommensteuer. Diese gehen einher mit der reichen kulturellen Vielfalt, die auch im belgischen Bier zu finden ist.

Praktische Tipps für Steuerpflichtige

Steuererklärung: Du musst bis zum 15. Oktober (online) oder 30. Juni (papierbasiert) deine Steuererklärung einreichen.

Steuervorauszahlungen: Bei höheren Einkommen oder Nebeneinkünften sind vierteljährliche Vorauszahlungen erforderlich.

Professionelle Hilfe: Aufgrund der Komplexität empfiehlt sich oft ein Steuerberater, besonders für Expats und Selbstständige.

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Besonderheiten für Expats

Als Expat solltest du wissen, dass Belgien Doppelbesteuerungsabkommen mit vielen Ländern hat. Diese verhindern, dass du doppelt besteuert wirst.

Ausländische Einkommen müssen grundsätzlich in Belgien versteuert werden, wenn du dort steuerpflichtig bist. Die Steuerpflicht beginnt meist mit dem Wohnsitz in Belgien. Hinzu kommt, dass viele ihr Interesse an Belgien-Statistiken durch solch steuerliche Bedingungen vertiefen.

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Das belgische Steuersystem ist komplex, aber durchaus nachvollziehbar. Die hohen Steuersätze werden durch ein umfassendes Sozialversicherungssystem und gute öffentliche Leistungen ausgeglichen. Eine frühzeitige Beschäftigung mit dem System und professionelle Beratung können dir helfen, optimal durch das belgische Steuerjahr zu kommen.